Timo Webler Markus Goldbach
24.04.2025

Lesezeit: 10 Minuten

Recap | Symfony Live 2025 in Berlin

Konferenz Symfony Live 2025 Eröffnung mit pinken Hintergrund auf der Leinwand

Berlin, die pulsierende Hauptstadt Deutschlands, war kürzlich erneut das Mekka für Symfony-Fans aus aller Welt. Die Symfony Live 2025 hatte ihre Zelte aufgeschlagen und unsere beiden Entwickler, Markus und Timo, waren mittendrin – gespannt darauf, neue Entwicklungen im beliebten PHP-Framework kennenzulernen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und die Energie der Community hautnah zu erleben.

Im Vorfeld wurden bereits einige Vorträge von unseren Kollegen markiert und natürlich war auch die Neugier auf die berühmte Berliner Tech-Szene ein großer Ansporn für diese Reise. Was Timo und Markus dort erlebt haben, war jedoch weit mehr als nur das Abnicken von Präsentationen. Es waren Momente der Inspiration, des Austauschs und des Eintauchens in eine Welt, die weit über reine Codezeilen hinausgeht. Im Blogbeitrag erzählen sie welche persönlichen Highlights sie auf der Symfony Live in Berlin erlebt haben.

Einblicke in die Welt der Suchmaschinen | SEAL: Dive into the sea of search engines

Einer der Vorträge, auf die wir ins im Vorfeld besonders gefreut hatten, trug den vielversprechenden Titel »SEAL: Dive into the sea of search engines«. Gehalten wurde dieser von Alexander Schranz, und als Webentwickler, die regelmäßig mit der Implementierung von Suchfunktionen in Projekten konfrontiert sind, waren wir besonders neugierig auf die vorgestellte Lösung. Der Kern des Vortrags drehte sich um die Bereitstellung einer einheitlichen Schnittstelle (API), die es Entwicklern ermöglicht, nahtlos mit verschiedenen Suchmaschinen wie Solr oder Elasticsearch zu interagieren. Anstatt sich in die spezifischen Eigenheiten jeder einzelnen Suchmaschine einarbeiten zu müssen, versprach SEAL eine Abstraktionsebene, die den Integrationsprozess deutlich vereinfachen und beschleunigen soll.

Der für uns überzeugendste Vorteil, der im Vortrag klar herausgestellt wurde, war die Flexibilität beim Wechsel zwischen verschiedenen Suchmaschinen. Stellen Sie sich vor, Sie beginnen ein Projekt mit Elasticsearch, stellen aber später fest, dass Solr besser zu Ihren Anforderungen passt – mit SEAL soll dieser Wechsel deutlich unkomplizierter möglich sein, ohne dass Sie den Großteil Ihres Suchcodes neu schreiben müssen. Diese einheitliche Struktur ermöglicht es dem Entwickler-Team, sich auf die Logik der Anwendung zu konzentrieren, anstatt tief in die spezifischen Details der jeweiligen Suchmaschine einzutauchen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man für grundlegende Suchfunktionen kein tiefgreifendes Wissen über die jeweilige Engine benötigt, was die Einarbeitungszeit neuer Team-Mitglieder verkürzen und die Entwicklung beschleunigen kann.

Die Zukunft der Anwendungen: Agentic Applications with Symfony

So vielversprechend die Zukunft der vereinfachten Suchmaschinenintegration mit SEAL auch klingen mag, die Symfony Live bot noch weitere faszinierende Einblicke in die Zukunft der Webentwicklung. Unser nächstes Highlight war ein Vortrag von Christopher Hertel zum Thema »Agentic Applications with Symfony«.

Hier wurde eindrücklich demonstriert, wie künstliche Intelligenz (KI) genutzt werden kann, um die Funktionalität der eigenen Webanwendung signifikant zu erweitern. Der Kern der Präsentation lag darauf, wie man verschiedene spezialisierte Tools und Verarbeitungsketten ('Chains') in eine Symfony-Anwendung integrieren kann. Das wirklich Faszinierende daran war, dass die KI in der Lage ist, autonom zu entscheiden, welche dieser Tools oder Chains sie in einem bestimmten Kontext einsetzt, um eine Aufgabe zu lösen oder eine Frage zu beantworten. Es ging also nicht nur darum, KI-Funktionen stumpf in eine Anwendung einzubauen, sondern ihr eine gewisse 'Intelligenz' zu verleihen, situationsabhängig die besten Werkzeuge auszuwählen und zu kombinieren. Die Zeit für diesen Vortrag verging wie im Flug, und wir hätten Christopher Hertel noch stundenlang zuhören können. Die gezeigten Möglichkeiten waren so inspirierend, dass wir uns den Einsatz solcher 'Agentic Applications' in zukünftigen Projekten sehr gut vorstellen können – das Potenzial, Anwendungen intelligenter und flexibler zu gestalten, ist enorm.

Ein tieferer Blick unter die Haube: So you think you know PHPUnit

Nach diesen aufregenden Ausblicken in die Zukunft der Webentwicklung war es erfrischend, sich einem Thema zuzuwenden, das für die Qualität und Stabilität unserer aktuellen Projekte unerlässlich ist: dem Testen. Der Vortrag »So you think you know PHPUnit«, gehalten von niemand Geringerem als Sebastian Bergmann, dem Schöpfer von PHPUnit selbst, versprach, selbst erfahrenen PHP-Entwicklern noch neue Kniffe und fortgeschrittene Techniken im Umgang mit dem de-facto Standard für Unit-Tests in der PHP-Welt zu zeigen.

Sebastian Bergmann präsentierte auf seine bekannt angenehme und sogar humorvolle Weise die Neuerungen und Highlights von PHPUnit 12. Es war faszinierend zu sehen, wie sich dieses wichtige Werkzeug stetig weiterentwickelt, um den Anforderungen moderner PHP-Entwicklung gerecht zu werden. Der Vortrag von Sebastian Bergmann hat die Bedeutung einer durchdachten und automatisierten Teststrategie in der CI-Pipeline einmal mehr unterstrichen. Es ist beruhigend zu wissen, dass wir bei dkd viele dieser Prinzipien bereits in unserem täglichen Doing verankert haben. Dies gibt uns die Sicherheit, qualitativ hochwertige Software auszuliefern und frühzeitig potenzielle Probleme zu erkennen.

Mehr als nur Vorträge: Networking im legendären C-Base

Nach einem intensiven Tag voller spannender Vorträge und neuer Erkenntnisse war der Abend noch lange nicht vorbei. Ein fester Bestandteil vieler Tech-Konferenzen ist das informelle Networking, und die Symfony Live in Berlin machte hier keine Ausnahme. Statt in einem sterilen Hotelambiente fand das abendliche Get-together in einer Location statt, die die alternative und kreative Seite Berlins widerspiegelte: dem legendären C-Base.

Schon beim Betreten spürte man die besondere Atmosphäre dieses historischen Hacker-Spaces. Zwischen blinkenden Lämpchen, ungewöhnlicher Technik und gemütlichen Sitzecken gab es eine überraschend große Auswahl an lokalen und internationalen Biersorten – ein Detail, das die entspannte und offene Stimmung des Abends perfekt unterstrich. Hier kam man schnell ins Gespräch, und so fanden wir uns bald in angeregten Diskussionen mit anderen Symfony-Begeisterten wieder. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns ein Gespräch abseits der Symfony-Welt. Wir kamen mit einem anderen Teilnehmer ins Plaudern, der uns von seinen Erfahrungen mit der Programmiersprache Rust erzählte. Es war faszinierend, Einblicke in andere Technologien und die Beweggründe anderer Entwickler zu bekommen. Solche Gespräche zeigen, dass die Symfony-Community offen für neue Ideen ist und der Austausch weit über das Framework selbst hinausgeht.

Berlin by night

Qualität & Sicherheit im Fokus auf der Symfony Live in Berlin

Qualität und Sicherheit sind in der modernen Webentwicklung von entscheidender Bedeutung. Die Symfony Live trug diesem Anspruch mit zwei weiteren herausragenden Vorträgen Rechnung, die sich mit der Automatisierung von Testprozessen und der Sicherheit der Softwarelieferkette beschäftigten.

Im Vortrag »CI in PHP Projects: Automate Everything with Your Personal Army of Robots« von Alexander M. Turek wurde eindrücklich dargelegt, wie wichtig die Automatisierung verschiedener Testarten in einer Continuous Integration (CI)-Pipeline ist. Dabei ging es um Unit-Tests, Integrationstests, funktionale Tests und statische Codeanalyse. Die Kernaussage war, dass eine konsequente Automatisierung zu einem früheren Erkennen von Fehlern führt und die Codequalität nachhaltig verbessert. Dieser Vortrag hat uns erneut vor Augen geführt, wie entscheidend es ist, diese Praktiken konsequent umzusetzen, um robuste und wartbare Anwendungen zu entwickeln.

Ein weiterer Aspekt, der in der modernen Softwareentwicklung immer wichtiger wird, ist die Sicherheit der Softwarelieferkette. Hierzu lieferte Nils Adermann mit seinem Vortrag »Composer Guide to Supply Chain Security« wertvolle Einblicke. Ein wichtiger Punkt, den Nils Adermann in seinem Vortrag hervorhob, waren die zunehmenden Angriffe auf die Softwarelieferkette. Diese Angriffe zielen oft darauf ab, schadhaften Code in Bibliotheken (Libraries) einzuschleusen, die dann unzählige Projekte unbemerkt integrieren. Die potenziellen Schäden, die durch solche kompromittierten Abhängigkeiten entstehen können, sind enorm und reichen von Datenverlust bis hin zur kompletten Kompromittierung von Systemen. Als eine der grundlegenden, aber dennoch entscheidenden Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit nannte Nils Adermann das konsequente Commiten der composer.lock-Datei in Git. Diese Datei stellt sicher, dass alle Teammitglieder und auch die Produktionsumgebung exakt dieselben Versionen der Abhängigkeiten verwenden. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass unvorhergesehene oder sogar bösartige Änderungen durch automatische Updates eingeschleust werden. 
Der Vortrag von Nils Adermann hat die Notwendigkeit, die Sicherheit der Softwarelieferkette ernst zu nehmen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, eindrücklich unterstrichen. Es war gut zu sehen, dass viele der von ihm angesprochenen Punkte bereits fester Bestandteil unserer Entwicklungspraktiken bei dkd sind, was uns in unserem Ansatz bestätigt.

Fazit

Selters-Flasche neben einer gelben Popcorn-Tüte

Eine inspirierende Erfahrung in Berlin (nicht nur für uns)

 

Die Symfony Live in Berlin war für uns eine rundum positive und inspirierende Erfahrung. Von den visionären Einblicken in die Zukunft der Webentwicklung über die praxisnahen Tipps für den täglichen Workflow bis hin zum wertvollen Austausch mit der Community – die Konferenz bot eine breite Palette an Themen und Perspektiven. Die Highlights, wie die zukunftsweisenden Ansätze für »Agentic Applications«, die fundierte Auseinandersetzung mit PHPUnit 12 und die wichtigen Erkenntnisse zur Sicherheit der Softwarelieferkette, werden sicherlich noch lange in unserer Erinnerung bleiben und unsere zukünftige Arbeit beeinflussen.

Doch das wichtigste Takeaway für uns persönlich ist die Bestätigung, dass es unglaublich wertvoll ist, am Puls der Symfony-Entwicklung zu bleiben und sich aktiv mit der Community auszutauschen. Die Energie und die Innovationskraft, die auf der Symfony Live spürbar waren, haben uns motiviert, weiterhin tief in dieses Framework einzutauchen und die nächsten Entwicklungen gespannt zu verfolgen. Für uns steht fest: Die Symfony Live in Berlin war mehr als nur eine Konferenz über Code – es war ein Treffen von Menschen, die eine Leidenschaft für großartige Webentwicklung teilen, und wir kommen gerne wieder!

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